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Wie sicher ist dein Arbeitsplatz… ?

Corona, Ukraine-Krieg, Energie-Krise…

Große, mittlere und kleine Unternehmen unterliegen einer harten Prüfung. Viele Unternehmer wissen derzeit nicht, ob und wie sie über den Winter kommen. Laut einer Umfrage rechnen 94 % von 178 befragten VWL-Professorinnen und Professoren mit einer Rezession1, der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) sogar mit einer lang anhaltenden schweren Rezession.2

Was Rezession für uns alle bedeutet

„Die explodierenden Energiepreise und die generell hohe Inflation sorgen für einen Wohlstandsrückgang und einen massiven Kaufkraftverlust der Verbraucher. Dazu kommen anhaltende Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe.“

WirtschaftsWoche, 02.11.2022

Ein Kaufkraftverlust bei Verbrauchern und Unternehmen hat immer auch zur Folge, dass größere Anschaffungen vertagt werden. Dieser Rückgang der Nachfrage zieht einen deutlichen Rückgang der Produktion nach sich. Und das hat wiederum zur Folge, dass Überstunden abgebaut werden müssen und mit Kurzarbeit begonnen wird. Im nächsten Schritt werden Arbeitnehmer entlassen, die sich in der Probezeit befinden und befristete Arbeitsverträge werden nicht verlängert. Das alles hat seinerseits wiederum Einfluss auf die Kaufkraft. Die Abwärtsspirale beginnt sich zu drehen. Unternehmen gehen pleite oder verlagern ihre Produktion in Niedriglohnländer und die Arbeitslosenzahlen bei uns nehmen zu.

Und so ist es kein Wunder, dass die tagesschau am 10. Oktober vermeldete:

Die Befürchtungen um eine Pleitewelle in Deutschland haben sich erfüllt: Rund ein Drittel mehr Firmen als im Vorjahresmonat haben im September Insolvenz angemeldet. Grund sind auch die hohen Energiekosten.

tagesschau, 10.10.2022

Geschäftspleiten bedeuten Arbeitslosigkeit

Einige alteingesessene Unternehmen haben in 2022 bereits Insolvenz angemeldet, so z.B. das Düsseldorfer Familienunternehmen Hakle und der Hamburger Schuhhändler Görtz. Während Hakle wohl verkauft wird,3 will Görtz sich unter Aufsicht wieder neu aufstellen und in Eigenverantwortung sanieren.4 Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hängt wieder einmal in Schieflage und will über 40 seiner derzeit 131 Kaufhäuser schließen.5 Daneben gibt es massenhaft kleine Unternehmen und Start-ups, die ihre Türen schließen müssen oder schon geschlossen haben.

Die größten Verlierer dieser Zeit

In solchen Zeiten gibt es viele Verlierer. Darunter fallen nicht nur Unternehmen, die nicht weitermachen können, sondern insbesondere die Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Die größten Verlierer sind dabei die älteren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die keinen neuen Job mehr bekommen sowie auch die, die nach Wegfall von wichtigen regionalen Arbeitgebern in anderen Bereichen keinen Fuß fassen können. Daran hängen menschliche Tragödien, Verlust von Eigenheimen, beendete Lebenspläne und Vieles mehr.

Wenn an dieser Stelle gesagt wird, dass auch wieder Unternehmensneugründungen und bessere Zeiten kommen werden, ist das für betroffene Familien wie ein Schlag ins Gesicht. Weder einem Verkäufer noch einem Produktionshelfer wird beispielsweise ein Job in der IT angeboten werden.


1ifo Institut, 07,10.2022
2Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI), 29.09.2022
3WirtschaftsWoche, 06.10.2022
4Focus online, 10.09.2022
6Redaktionsnetzwerk Deutschland, 03.11.2022

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