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Neue Protestaktion der schleswig-holsteinischen Ärzteschaft

Mit dem Thema: „Fachkräfte – und Ärztemangel führen zu weniger Sprechstunden, längeren Wartezeiten und schlechterer Versorgung“, gingen Schleswig-Holsteins Ärzte und Ärztinnen und Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen am 11.01.2023 an die Öffentlichkeit.

Aufgrund fehlender Medizinischer Fachkräfte und einer dramatischen Ruhestandswelle bei Ärztinnen und Ärzten, müssen die Praxen ins Schleswig-Holstein Sprechzeiten oder die Anzahl bestimmter Untersuchungen stark reduzieren. Das ergab eine Umfrage der Ärztegenossenschaft Nord eG (äg Nord), die die Situation in der ambulanten medizinischen Versorgung in Schleswig-Holstein unterstreicht.

Patientinnen und Patienten finden keine Praxis mehr

Schon heute erleben viele Patienten und Patientinnen in Schleswig-Holstein den Mangel an Ärztinnen und Ärzten. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten mit ihrem Umland wie z.B. Pinneberg, Elmshorn, Husum oder Neumünster ist es für sie mitunter schwierig, etwa eine Arztpraxis zu finden. Angesichts der Tatsache, dass aktuell jeder dritte niedergelassene Allgemeinmediziner über 60 Jahre alt ist, ruft die Ärztegenossenschaft Nord die Landespolitik jetzt zum Handeln auf.

Das Land muss Anreize schaffen

„Nicht nur der stetig zunehmende Wechsel von Medizinischen Fachangestellten (MFA) in andere Berufe aufgrund von mangelnder Wertschätzung und Anerkennung ist alarmierend. Das Land ist unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen noch ein Corona-Bonus schuldig! Auch der Ausbildungsweg vom Studenten zum Mediziner und die Weiterbildung der Ärzte zum Facharzt in Klinik und Praxis muss gefördert werden, damit wir junge Medizinerinnen und Mediziner im Lande halten und Ärzte in Weiterbildung in Schleswig-Holstein binden“, so Dr. Axel Schroeder.

Es droht eine 4-Tage Woche

Dr. Svante Gehring verweist darauf, dass es künftig nicht reichen werde, die freiwerdenden Arztstellen mit Nachwuchskräften zu besetzen. „Die nachfolgenden Generationen streben eher Angestelltenverhältnisse und Teilzeitstellen an und stellen damit im Schnitt weniger Arbeitszeit als ihre Vorgänger und Vorgängerinnen zur Verfügung“, so Gehring. „Gleichzeitig wird die Versorgung aufgrund der Alterung der Gesellschaft immer umfassender. Zunehmende Anforderungen, unklare Entwicklung der Qualifikation (Delegation/Substitution), Organisation und Finanzierung erschweren den Wettbewerb um junge Ärztinnen und Ärzte“.

Pressemitteilung äg Nord, 12,01.2022

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